Starke Partner bündeln ihre Kräfte | ASB-Kriseninterventionsteam ist Teil des PSNV-Netzwerks Nordhessen
Das ASB-Kriseninterventionsteam Nordhessen (KIT) ist Teil des neu gegründeten PSNV-Netzwerks Nordhessen. Ziel ist es, die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) in der Region Kassel zu verbessern. Neben Ehrenamtlichen des ASB-Regionalverbands Kassel-Nordhessen gehören auch der Kriseninterventionsdienst des DRK-Kreisverbands Kassel-Wolfhagen sowie die rund hundert Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger der evangelischen Kirchenkreise Kassel, Kaufungen und Wolfhagen-Hofgeismar zu dem Netzwerk, das am 1. November an den Start ging.
Die Zukunft gehört der Kooperation
Dass es sinnvoll ist, Kräfte zu bündeln, betonten alle Beteiligten bei der Auftaktveranstaltung an der Kasseler Martinskirche: „Die Zukunft gehört der Kooperation“, sagte der evangelische Landespolizeipfarrer Ulrich Briesewitz. Rund 130 Aktive gehören dem PSNV-Netzwerk Nordhessen an, darunter 15 Ehrenamtliche des ASB-Kriseninterventionsteams.
Auch der erste Vorsitzende des ASB-Regionalverbands Kassel Nordhessen ist überzeugt: „Mit dem PSNV-Netzwerk Nordhessen werden Kompetenzen und Kapazitäten gebündelt, um eine bestmögliche psychosoziale Notfallversorgung in Stadt und Landkreis Kassel an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr zu gewährleisten. Durch einheitliche Standards im Bereich der psychosozialen Notfallversorgung wird ein gemeinsamer Qualitätsstandard in der Versorgung sichergestellt.“
Hilfe in psychischen Ausnahmesituationen
Das PSNV-Netzwerk stellt die psychosoziale Notfallversorgung für Betroffene in Stadt und Landkreis Kassel auf der Basis eines gemeinsamen Dienstplanes sicher. Das Angebot richtet sich an Menschen, die sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden - zum Beispiel nach dem Tod eines nahestehenden Menschen oder bei Großschadensereignissen.
15 bis 20 Prozent aller Todesfälle geschehen unerwartet. Ein Herzinfarkt, ein Verkehrsunfall oder Suizid können zum Beispiel Ursachen für den plötzlichen Tod eines Menschen sein. Angehörige, Freunde und Zeugen trifft das meist unerwartet. Die Hinterbliebenen bleiben oft allein und hilflos zurück. Ihnen steht das PSNV-Team zur Seite.
Die speziell ausgebildeten Einsatzkräfte werden von der Leitstelle der Feuerwehr zeitnah alarmiert und sollen frühzeitig eingreifen. Sie geben und schaffen den Betroffenen eine Atmosphäre bzw. einen Raum zum Trauern, ermöglichen, wenn nötig, die Wiedererlangung der Handlungsfähigkeit und übergeben am Ende des Einsatzes die betreute Person in ihr soziales Netz.
Bundesweite einheitliche Ausbildung
Die Ausbildung ist durch die „Mindeststandards in der Psychosozialen Akuthilfe (PSAH)“ bundeseinheitlich geregelt. Die Regelungen umfassen die Teilnahmevoraussetzungen, die Qualitätssicherung und das Ausbildungscurriculum. Wer sich ehrenamtlich im KIT-Team des ASB engagieren möchte, kann sich per E-Mail (kit(at)asb-nordhessen.de) melden. Voraussetzungen sind unter anderem ein Mindestalter von 23 Jahren, Verschwiegenheit, Teamfähigkeit, psychische und physische Belastbarkeit sowie Offenheit und Respekt gegenüber anderen Weltanschauungen, Wertvorstellungen und Religionen.
Auftakt an der Kasseler Martinskirche: Drei Kirchenkreise, ASB und DRK haben sich zum PSNV-Netzwerk Nordhessen zusammengeschlossen.
Foto: ASB / Kothe