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03.09.2016

Innovations-Rettungswagen in Dienst gestellt - Wegweisende Technik für mehr Ergonomie im Einsatz

Nach zwei Jahren intensiver Arbeit für Planung und Abstimmung sind sie nun in Nordhessen angekommen und haben ihren Dienst beim Arbeiter-Samariter-Bund Kassel-Nordhessen aufgenommen: die Innovations-Rettungswagen (RTW). Ihr Einsatz erfolgt aufgrund der hohen Einsatzdichte auf den Rettungswachen Kassel und Bettenhausen. Dem Projekt zugrunde lag die Überlegung, den Arbeitsplatz RTW ergonomischer zu gestalten und somit eine Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erreichen. DieThematik, wie man möglichst lange bei körperlicher Gesundheit im Rettungsdienst arbeiten kann, ist in Zeiten von Fachkräftemangel und längeren Lebensarbeitszeiten ein immer drängenderes Problem, auch für den ASB.

Bewährter Mercedes Sprinter als Basis

Für dieses Projekt galt bei der Umsetzung das Motto: Auf Bewährtes zurückgreifen und neue Ideen und Technik einfließen lassen. So hat man beispielsweise beim Fahrgestell ein Fahrzeug genutzt, das sich seit Jahren als Baby-Notarztwagen im ASB-Regionalverband bewährt: einen Mercedes Sprinter mit Alko-Tiefbettrahmen. Die Technik des Sprinters an sich hat sich mittlerweile in über dreißig Fahrzeugen im Rettungsdienst bewährt, ebenso der kompetente und jederzeit verfügbare Service des Mercedes Nutzfahrzeugzentrums Kassel.

Der Tiefbettrahmen gewährleistet eine um rund zwanzig Zentimeter niedrigere Einstiegshöhe als herkömmliche RTW. Das ist gerade beim Hineinheben  von Tragestuhlpatienten eine wesentliche körperliche Entlastung. Für den Tragestuhleinsatz, der besonders im städtischen Krankentransport häufig nötig ist, gibt es eine weitere Erleichterung: Die Entriegelung des Stuhles zum Ausladen erfolgt elektrisch, bislang musste man dafür per Hand auf dem Fußboden Arretierungen lösen.

Das Heben und Tragen erleichtern

Ein weiteres Thema im Rettungsdienst ist das Heben und Tragen. Auch wenn durch die Fahrtragen, die bereits seit 25 Jahren flächendeckend vertreten sind, eine Entlastung zu früheren Zeiten erreicht werden konnte, bieten heute elektro-hydraulische Tragen eine weitere Entlastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst. Mit ihr erfolgen sämtliche Hebe- und Absenkvorgänge mittels elektro-hydraulischer Kraft und belasten somit nicht mehr körperlich. Zudem wird die Trage beim Ein- und Ausfahren in den RTW waagrecht beladen, Hebevorgänge sind damit künftig Geschichte. Das trägt zu einer Entlastung bei, erhöht die Sicherheit beim Be- und Entladen und den Beförderungskomfort der Patienten.

Rundumsicht für mehr Sicherheit

Eine weitere Innovation: Mehrere rings um das Fahrzeug angebrachte Kameras erzeugen fortwährend eine 360-Grad-Rundumsicht und ermöglichen es dem Fahrer einen Blick auf sein Fahrzeug aus der Vogelperspektive zu werfen. Tote Winkel gibt es damit nicht mehr. Auch beim Abbiegen kann die komplette Fahrzeugseite dargestellt werden, ein wesentlicher Sicherheitsaspekt im Straßenverkehr, der bisher nur aus Oberklasse-Fahrzeugen bekannt ist. Zudem wurde die Ausleuchtung rund um das Fahrzeug durch mehr Arbeitsscheinwerfer verbessert. Das erhöht zum einen die Sicherheit. Denn, ganz gleich, wo man sich mit dem RTW bewegt: Eine schlechte Ausleuchtung birgt immer Unfallgefahren, die man vermeiden kann. Zum anderen erleichtert eine bessere Ausleuchtung auch das Auffinden von Einsatzstellen.

Weiterer Pluspunkt: Zusätzliche in Spiegelhöhe nach vorne gerichtete Blaulichter erhöhen die Erkennbarkeit bei Sondersignalfahrten. Ebenfalls der besseren Erkennbarkeit dient die Beklebung des gesamten Fahrzeughecks mit einer Warnmarkierung, um den rückwärtigen Verkehr frühzeitig auf das Fahrzeug und eine Einsatzstelle aufmerksam zu machen.

Die Ausrüstung ist leichter zugänglich

Weitere Veränderungen runden das neue Konzept ab: So werden die Sauerstofflaschen künftig durch ein Außenfach be- und entladen, dadurch entfällt das Heben der schweren Flaschen in den RTW und wieder heraus, zusätzlich stellt dies eine Erhöhung der Arbeitssicherheit dar. Des Weiteren werden sowohl die Schaufeltrage als auch das Spine-Board in einer Außenfachtür gelagert. Dies bedeutet zur bisherigen Lagerung des Spine-Boards an der Hecktür im Innenraum eine Verbesserung in Sachen Hygiene und Sicherheit.