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Kassel, 13.01.2023

Obdachlosen Wärme schenken | Regionalverband macht bei Kältehilfe mit und spendet Schlafsäcke

Der Winter ist für Obdachlose kaum aushaltbar bis tödlich. Um sie in dieser Zeit zu unterstützen, hat der ASB vor einigen Jahren getreu seinem Motto „Wir helfen hier und jetzt“ die bundesweite Kältehilfeaktion ins Leben gerufen. Und so geben Jahr für Jahr Samariterinnen und Samariter in vielen Städten winterfeste Schlafsäcke und Hygieneartikel an Betroffene aus. Auch der Regionalverband Kassel-Nordhessen hat sich diesen Winter wieder beteiligt, um Menschen in solcher Not zu helfen.

Die Spende – fünfzig Schlafsäcke und fünfzig Hygienesets für Frauen und Männer, gefüllt unter anderem mit Duschgel, Shampoo, Zahnpasta und Zahnbürste – haben die Geschäftsführerin des Regionalverbands, Judith Ehret, und der erste Vorsitzende, Philipp Brake, gemeinsam mit Larissa Groffmann und Dirk Reimann in Kassel dem Verein Soziale Hilfe und der Drogenhilfe Nordhessen übergeben, die sich um Menschen ohne Obdach kümmern.

Kälte ist für Betroffene lebensgefährlich

„Die kalte Jahreszeit trifft Menschen, die auf der Straße leben, am härtesten. Besonders in Nächten mit Minusgraden kann es für die Betroffenen sehr gefährlich werden, wenn sie keinen Schlafplatz in einer Notunterkunft bekommen“, sagen Judith Ehret und Philipp Brake. Die kalte Jahreszeit, auch tagsüber, sei für sie eine enorme Belastung, ohne Rückzugsort und Schutz vor der Kälte. Der ASB wolle mit seiner Spende helfen, deren prekäre Lage zu mindern und ihnen ein wenig Wärme schenken.

Anja Krätke und Benjamin Schäfer vom Verein Soziale Hilfe, der die Tagesaufenthaltsstätte Panama betreibt, bedankten sich herzlich für die Spende: „Der Bedarf an guten Schlafsäcken ist da. Nun sind wir mehr als gut aufgestellt für die kommende Kältewelle.“ In Kassel leben nach Angaben der Stadt rund 150 Menschen ohne festen Wohnsitz, die im Winter auf Hilfe anderer angewiesen sind.

Einrichtungen bieten Notschlafstellen an

Im Panama an der Kölnischen Straße wie auch im Café Nautilus an der Erzberger Straße, das die Drogenhilfe Nordhessen unterhält, finden in Not geratene und obdachlose Menschen Unterstützung, Versorgung und Beratung. Im Winter bieten sie ihnen Notschlafstellen an und geben, wenn es keine andere Lösung gibt, zu ihrem Schutz Schlafsäcke aus.

Benjamin Schäfer und Anja Krätke berichten, dass derzeit bis zu 100 Klienten täglich in das Panama kämen, manchmal auch mehr. Neben Schlafsäcken halten sie warme Kleidung, Lebensmittel- und Tierfutterspenden bereit. Menschen, die auf der Straße leben, erhalten dort auch eine Grundversorgung:  einen Platz zum Aufwärmen, Duschen und Wäschewaschen, Frühstück und warmes Essen. Zu den Beratungsangeboten zählen etwa eine Arztsprechstunde und eine Schuldnerberatung.

Für ihre Arbeit auf Spenden angewiesen

Wie viele Einrichtungen sind der Verein Soziale Hilfe und die Drogenhilfe Nordhessen für ihre Arbeit  auf Spenden angewiesen. Doch wegen gestiegener Lebenshaltungskosten spürten sie eine Spendenzurückhaltung, weil die Menschen sparen müssten, erzählen Anja Krätke und Benjamin Schäfer. Umso willkommener ist die Spende des ASB: „Die Kooperation ist sehr wertvoll für uns.“

Spendenübergabe im Panama (von links): Larissa Groffmann, Dirk Reimann, Benjamin Schäfer und Anja Krätke vom Verein Soziale Hilfe, Geschäftsführerin Judith Ehret und erster Vorsitzender Philipp Brake

Foto: ASB / Kothe