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Kassel, 18.07.2022

Gewusst wie: Als Ersthelfer richtig handeln | Die Grundlagen der Ersten Hilfe zu kennen, kann Leben retten

Ein Unfall kann jederzeit und überall passieren, zu Hause, am Arbeitsplatz oder auf der Straße. In solchen Situationen ist es nicht nur wichtig, schnell Erste Hilfe zu leisten, um möglicherweise Leben zu retten, sondern sie ist auch Pflicht. Erste-Hilfe-Maßnahmen können im Alltag auch in anderen Situationen notwendig sein, etwa bei einem Schlaganfall oder Herzinfarkt, bei einem allergischen Schock oder epileptischen Anfall.

Wir wollen hier einen kurzen Überblick über die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen geben, die sicherstellen, dass beispielsweise Verletzte eines Verkehrsunfalls, bestmöglich versorgt sind, bis der Rettungsdienst oder auch ein Notarzt vor Ort eintrifft. Für Ersthelfer gilt es, die Zeit bis dahin durch das Setzen einfacher Schritte zu überbrücken oder im Ernstfall mit lebensrettende Maßnahmen zu beginnen.

Darum geht es als Ersthelfer:

  • Einen Überblick verschaffen, was passiert ist, wie viele Verletze es gibt, ob sie ansprechbar oder bewusstlos sind und ob es weitere Personen gibt, die Hilfe leisten könnten
  • Die Unfallstelle absichern, das ist besonders bei einem Autounfall wichtig. Das bedeutet,  Warnblinker einschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen, zum Erste-Hilfe-Kasten greifen.
  • Der TÜV empfiehlt beim Aufstellen des Warndreiecks folgenden Abstände zum Unfallort: innerorts 50 Meter, auf der Landstraße 100 Meter, auf der Autobahn 200 bis 400 Meter.
  • Der Rettungsgriff (auch Rautegriff genannt) kann notwendig sein, wenn Verletzte aus dem Fahrzeug geborgen werden müssen, beispielsweise wenn es brennt oder Benzin ausläuft.
  • Den Notruf wählen. Besteht keine Gefahr mehr durch fließenden Verkehr, den Notruf 112 wählen. An Autobahnen und Schnellstraßen kann auch eine Notrufsäule am Straßenrand genutzt werden.
  • Die Notrufsäulen stehen in Abständen von 1,5 bis zwei Kilometern. Auf den Leitpfosten am Straßenrand weisen kleine schwarze Pfeile in die Richtung der nächstgelegenen Notrufsäule.
  • Beim Notruf die fünf W-Fragen beantworten, die wichtige Informationen für den Rettungsdienst liefern: Wo ist der Unfall geschehen?  Was ist passiert?  Wie viele Verletzte gibt es? Welche Art von Verletzungen haben sie?  Warten auf Rückfragen der Notrufzentrale?
  • Lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten, wenn jemand nicht mehr ansprechbar oder bewusstlos ist oder nicht mehr regelmäßig atmet.
  • Eine Herzdruckmassage mit Beatmung (Herz-Lungen-Wiederbelebung) ist als Wiederbelebungsmaßnahme notwendig, wenn ein Mensch nicht mehr regelmäßig atmet.
  • Die stabile Seitenlage anwenden: Ist ein Unfallopfer bewusstlos, atmet aber noch, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht werden und dafür gesorgt werden, dass der Körper warm bleibt.
  • Beim Verletzten bleiben, um ihn zu beruhigen und zu sagen, dass Hilfe unterwegs ist. Wichtig ist es auch, die Atmung regelmäßig zu überprüfen, bis der Rettungsdienst eintrifft.
  • Blutungen mit einem Druckverband stillen. Dafür bitte Einmalhandschuhe nutzen. Ist die verletzte Person bei Bewusstsein, sollte diese sich hinlegen, um einen möglichen Kreislaufkollaps zu vermeiden.

Wichtig: Erste-Hilfe-Wissen regelmäßig auffrischen

Wie wird der Rettungsgriff angewendet? Wie funktioniert die stabile Seitenlage? In welchem Rhythmus erfolgt die Herzdruckmassage? Wie wird ein Druckverband angelegt? Und wie setzt man einen Notruf ab? Wer auf diese Fragen keine oder nur ungenaue Antworten weiß, sollte einen der Erste-Hilfe-Kurse, die der ASB-Regionalverband Kassel-Nordhessen regelmäßig anbietet.

„Im Notfall Erste Hilfe zu leisten, kann Leben retten“, sagt Sascha Mardorf, Leiter der Erste-Hilfe-Ausbildung beim ASB. Doch das Wissen, wie sie funktioniert, sei oft veraltet. Denn viele absolvierten lediglich zur Führerscheinprüfung einen Kurs und beschäftigten sich danach nie wieder mit Thema. Das reiche im Notfall nicht aus. Deshalb rät er, Erste-Hilfe-Wissen alle zwei bis drei Jahre zu erneuern.

Auch der 1. Vorsitzende des ASB-Regionalverbands, Philipp Brake, betont, dass lebensrettende Sofortmaßnahmen ein wichtiger Faktor für die Erfolgsaussichten im Notfall sind: „Daher ist es wichtig, dass jeder über Grundkenntnisse verfügt und sie regelmäßig auffrischt. Für ASB-Mitglieder ist die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs übrigens einmal im Jahr kostenfrei."

 

Symbolbild: Richtiges Handeln in Notfällen kann Leben retten!

Foto: ASB / Bechtloff